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Nach Jahren wieder positives Jahresergebnis der Diözese

Bistum Würzburg veröffentlicht Jahresabschlüsse für das Jahr 2021 – Generalvikar Vorndran: „Massiver Kraftakt in schwierigen Zeiten“ – Finanzdirektor Kunkel: „Ausgeprägtes Kostenbewusstsein etabliert“

Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat die Jahresabschlüsse der Diözese Würzburg und des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg für 2021 am Donnerstag, 8. Dezember, veröffentlicht. Erstmals seit 2017 ist das Jahresergebnis der Diözese Würzburg wieder ausgeglichen und weist sogar einen leichten Jahresüberschuss von rund 300.000 Euro auf. 2020 belief sich der Fehlbetrag noch auf über 5,6 Millionen Euro, nach einem Rekordverlust von etwa 40 Millionen Euro im Jahr 2019. Der Diözesansteuerausschuss hat den Jahresabschluss bestätigt, anerkannt und die Gesamtentwicklung seit dem Jahr 2020 positiv beurteilt. Der Abschluss ist im Internet unter https://zahlen.bistum-wuerzburg.de/finanzen/jahresabschluesse/ veröffentlicht.

Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran zeigte sich sehr erfreut angesichts des ausgeglichenen Jahresergebnisses 2021. Grund zum Aufatmen sei aber noch nicht gegeben. „Die Wegmarke stimmt. Doch es stehen noch schwierige und herausfordernde Jahre mit Blick auf zurückgehende Bistumsfinanzen und steigende Kosten vor uns. Vieles wird nicht mehr wie bisher weitergeführt werden können. Aber gemeinsam werden wir dies schaffen und an einer zukunftsfähigen Kirche bauen.“ Herzlich dankte der Generalvikar allen Kirchensteuerzahlenden, die die Diözese Würzburg weiterhin finanziell unterstützten. Weiter galt sein Dank allen, die im Bistum große Anstrengungen unternehmen, um vor Ort nachhaltig und gerecht hauszuhalten. Nur im Miteinander von Pastoralen Räumen, Gemeinden, diözesanen Gremien und Einrichtungen des Bischöflichen Ordinariats sei diese positive Entwicklung möglich gewesen und weiterhin dieser massive Kraftakt in schwierigen Zeiten zu stemmen, unterstrich Vorndran.

Maßgeblich für das positive Gesamtergebnis war laut Ordinariatsrat Finanzdirektor Sven Kunkel, dass alle Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariats seit 2021 regelmäßig über die Entwicklung ihrer Budgets informiert werden und damit eine konsequente Überwachung der Ausgaben stattfinden kann. Die seit 2021 gültige, neu geschaffene Kostenstellenstruktur habe ebenfalls zu dem positiven Ergebnis beigetragen. Auch zukünftig werde sie wichtige und wertvolle Hinweise für die Planung und Kontrolle der Gesamtausgaben geben. Durch diese Maßnahmen habe sich in allen Hauptabteilungen ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein etabliert. Die Ausgaben aller Hauptabteilungen seien unter den geplanten Budgets geblieben, sagte Kunkel. „Ein solches Jahresergebnis konnten wir nur erreichen, weil alle Kostenstellenverantwortlichen und ihre Mitarbeitenden konsequent an der Stabilisierung der Finanzlage mitgewirkt haben. Dafür gebührt allen Kolleginnen und Kollegen mein herzlicher Dank. Damit werden wir auch in Zukunft die Konsolidierung des Haushaltes gemeinsam voranbringen.“

Das positive Jahresergebnis resultiert aus dem Finanzergebnis in Höhe von 4,96 Millionen Euro und den gegenüber dem ersten Coronajahr 2020 von rund 169 Millionen auf 176 Millionen Euro gestiegenen Kirchensteuereinnahmen. Die Bilanz der Diözese Würzburg für 2021 weist ein Anlagevermögen in Höhe von 207,9 Millionen Euro und ein Umlaufvermögen von 58 Millionen Euro auf. Gegenüber dem Jahr 2020 hat sich der Wert des Gesamtvermögens um rund 27,2 Millionen Euro auf 268,2 Millionen Euro erhöht. Dieses Vermögen dient der Finanzierung der Rückstellungen, insbesondere für Baumaßnahmen der Kirchengemeinden, die nach Beendigung des Baumoratoriums und Abschluss der Kategorisierung finanziert werden sollen. In den Aufwendungen wurde Vorsorge für anstehende Baumaßnahmen der Kirchenstiftungen getroffen. In den Zuschüssen und Zuweisungen in Höhe von 78,3 Millionen Euro sind Rückstellungen für Baumaßnahmen in Höhe von 39,8 Millionen Euro enthalten.

Konsolidiert liegen die Gesamterträge der Diözese Würzburg im Jahr 2021 bei 215 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 210 Millionen Euro. Trotz anhaltender Coronapandemie sind die Erträge aus der Kirchensteuer um knapp 7,4 Millionen Euro gestiegen, die Umsatzerlöse liegen bei 7,9 Millionen Euro. Bei den Tagungshäusern stiegen die Umsatzerlöse um zirka 300.000 Euro. Die Summe der sonstigen betrieblichen Erträge beläuft sich auf 31 Millionen Euro.

Dem stehen Aufwendungen in Höhe von insgesamt 220,3 Millionen Euro gegenüber. Die Zuschüsse fließen vor allem in Seelsorge, Caritas und an die Pastoralen Räume und deren Gemeinden. Die Personalkosten sind um rund 12,5 Millionen Euro auf 110 Millionen Euro gesunken. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die sonstigen Personalkosten erstmals im sonstigen betrieblichen Aufwand und nicht mehr unter den Personalkosten angezeigt werden. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 24,4 Millionen Euro sind unter anderem Raum-, Verwaltungs-, Veranstaltungs- und Bildungskosten enthalten. Das Finanzergebnis (fünf Millionen Euro) enthält im Wesentlichen Erträge aus Wertpapieren in Form von Ausschüttungen und Zinserträgen festverzinslicher Wertpapiere (2,6 Millionen Euro).

Auf der Passivseite stehen den Rückstellungen in Höhe von 128,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten von 20 Millionen Euro und Zuschüsse für Investitionskosten mit acht Millionen Euro gegenüber. Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2021 rund 115,3 Millionen Euro. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 43 Prozent.

Jahresabschluss Bischöflicher Stuhl

Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg sorgt im Wesentlichen für die Altersversorgung der Priester. Er weist in seinem Jahresabschluss 2021 Rückstellungsverpflichtungen in Höhe von 362,9 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind 271,2 Millionen Euro für Pensionsverpflichtungen und die Altersversorgung. Weitere Rückstellungen dienen der Absicherung dieser Verpflichtungen, die sich insbesondere aus dem aktuell niedrigen Zinsumfeld ergeben. Die Verbindlichkeiten auf der Passivseite betragen 62 Millionen Euro und setzen sich unter anderem zusammen aus Darlehensverbindlichkeiten von 57,7 Millionen Euro und Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen von vier Millionen Euro.

Die Bilanzsumme beläuft sich auf ein Gesamtvermögen von rund 429,9 Millionen Euro. Auf der Aktivseite beläuft sich das Finanzanlagevermögen auf 305,6 Millionen Euro, das Sachanlagevermögen auf weitere 60,1 Millionen Euro. Außerdem zählt das Umlaufvermögen mit 62,8 Millionen Euro zur Aktivseite, wozu bilanzierte Darlehen, zumeist an kirchliche und karitative Rechtsträger, sowie Guthaben bei Kreditinstituten zählen. Der Jahresfehlbetrag beläuft sich für 2021 auf knapp 13,7 Millionen Euro. Grund hierfür ist vor allem eine Zuführung zur Pensionsrückstellung von 25 Millionen Euro aufgrund des aktuell niedrigen Zinsumfeldes.

(5022/1366; E-Mail voraus)