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Künftige pastorale Räume im Blick

Bistum Würzburg legt Jahresabschlüsse 2016 vor – Bilanzen der Diözese und des Bischöflichen Stuhls im Internet veröffentlicht – Externe Prüfung

Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg hat die Jahresabschlüsse der Diözese Würzburg und des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg veröffentlicht. Die Diözese verzeichnet in der Jahresbilanz 2016 einen Jahresüberschuss in Höhe von 6,9 Millionen Euro, der zum größten Teil den zweckgebundenen Rücklagen für künftige pastorale Aufgaben zugeführt wird, insbesondere zum Unterhalt und zur Entwicklung der Gebäude in den künftigen pastoralen Räumen. Die Erträge stiegen gegenüber 2015 um knapp 16 Millionen Euro auf 220 Millionen Euro und flossen vor allem in Personal sowie in Zuschüsse und Zuweisungen für kirchliche Aufgaben. Grund für den Anstieg ist insbesondere die Neubewertung kirchlicher Immobilien.

Die Kirchensteuer lag 2016 bei 173,4 Millionen Euro, rund drei Prozent weniger als 2015 (180,6 Millionen Euro). Damals führten einmalige Sonderzahlungen in Höhe von 7,5 Millionen Euro aus den Vorjahren zu dem erhöhten Ergebnis. Das Vermögen des Bistums lag somit bei 134 Millionen Euro, 2015 waren es knapp 120 Millionen Euro. Zurückzuführen ist dieser Anstieg auf die Erhöhung des Sachanlagevermögens um 16 Millionen Euro durch die Neubewertung von Immobilien.

Die Diözese Würzburg könne auf solider Basis ihr vielfältiges Engagement für die Menschen finanzieren. Dies sei zuallererst den Kirchensteuerzahlern zu verdanken, sagte Bischöflicher Finanzdirektor Albrecht Siedler. „Trotz der sich abzeichnenden abnehmenden wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Diözese konnte das Jahr 2016 zufriedenstellend abgeschlossen werden. Neben der Erfüllung der laufenden Verpflichtungen wurden auch Projekte zur Unterstützung der künftigen pastoralen Entwicklung finanziert.“ Große Sorgen bereite ihm der Blick auf die prognostizierten Finanzdaten der kommenden Jahre. Hier müsse das Bistum entgegensteuern, wenn es finanziell nicht in eine Schieflage geraten wolle, betonte der Finanzdirektor.

Die Bilanzen der Diözese Würzburg und des Bischöflichen Stuhls für 2016 sind im Internet unter www.finanzen.bistum-wuerzburg.de veröffentlicht. Sie zeigen das Anlage- und Umlaufvermögen von Diözese und Bischöflichem Stuhl für 2016 auf und nennen Eigenkapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten. Sie sind aus dem Rechnungswesen abgeleitet und dem Handelsrecht angenähert. Beide Jahresabschlüsse wurden von einem externen Wirtschaftsprüfer geprüft und vom Diözesansteuerausschuss und vom Diözesanvermögensverwaltungsrat anerkannt. Zum 31. Dezember 2016 zählte die Diözese Würzburg 755.156 Katholiken.

Finanzen der Diözese Würzburg 2016

Bei der Diözese Würzburg – ohne deren Einrichtungen, die selbst bilanzieren – wird zum 31. Dezember 2016 das Eigenkapital mit rund 107,6 Millionen Euro beziffert. Außerdem sind auf der Passivseite Verbindlichkeiten von 19,8 Millionen Euro aufgeführt. Dem stehen ein Anlagevermögen von knapp 93 Millionen Euro und ein Umlaufvermögen von weiteren 41,2 Millionen Euro gegenüber.

Für das Jahr 2016 beliefen sich die Erträge der Diözese Würzburg auf 220 Millionen Euro, davon kamen 173 Millionen Euro aus der Kirchensteuer und 45 Millionen Euro aus sonstigen betrieblichen Erträgen. Hierzu zählen beispielsweise Erträge aus der Immobilienbewertung (16,1 Millionen Euro), Leistungen des Staates (10,3 Millionen Euro), Zuschüsse (12,2 Millionen Euro) und Erträge aus Pfründestiftungen (3 Millionen Euro). Hinzu kommen 2,1 Millionen Euro aus dem Finanzergebnis (zum Beispiel Zinsen und Dividenden). Auf der Ausgabenseite stehen 122,2 Millionen Euro für das Personal und 93,4 Millionen Euro für betriebliche Aufwendungen, hiervon 77 Millionen Euro für Zuwendungen an kirchliche Rechtsträger und Einrichtungen. Insgesamt weist die Rechnung 2016 für das Bistum Würzburg einen Jahresüberschuss von knapp 7 Millionen Euro auf.

Finanzen des Bischöflichen Stuhls 2016

Die auf der Passivseite der Bilanz des Bischöflichen Stuhls zu Würzburg ausgewiesenen Rückstellungsverpflichtungen betragen 295,3 Millionen Euro. Davon sind allein 253,3 Millionen Euro für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen notwendig. Die Verbindlichkeiten betragen 63,4 Millionen Euro und setzen sich zusammen aus Darlehensverbindlichkeiten von rund 59 Millionen Euro und Verbindlichkeiten aus Treuhandvermögen von rund 4 Millionen Euro.

Auf der Aktivseite steht dem ein Gesamtvermögen von rund 422 Millionen Euro gegenüber. Der Anstieg in der Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr liegt vor allem darin begründet, dass für ausgewählte Versorgungszusagen von Priestern 42 Millionen Euro in eine bankfinanzierte Rückdeckungsversicherung investiert wurden. Dabei beläuft sich das Finanzanlagevermögen auf 283 Millionen Euro, das Sachanlagevermögen – der Ertragswert der Grundstücke und Gebäude – auf weitere knapp 38,4 Millionen Euro. Außerdem zählt das Umlaufvermögen mit 100,5 Millionen Euro zur Aktivseite, wozu bilanzierte Darlehen, zumeist an kirchliche und karitative Rechtsträger, sowie Guthaben bei Kreditinstituten zählen. Somit ergibt sich ein Eigenkapital des Bischöflichen Stuhls von 63 Millionen Euro, das sich um 7,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Bewertungseffekten erhöht hat.

bs (POW)

(4617/1219; E-Mail voraus)

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