Würzburg (POW) Mit einer erfreulichen Nachricht hat der ernannte Bischöfliche Finanzdirektor Gerald Düchs seinen Bericht zum Haushalt der Diözese 2025 begonnen. Für den laufenden Haushalt plane das Bistum mit einem Jahresüberschuss von 1,9 Millionen Euro. „Die Bemühungen der vergangenen Jahre, die diözesanen Finanzen zu stabilisieren, zeigen erste Erfolge“, sagte er bei der Pressekonferenz zum Jahresauftakt am Mittwoch, 29. Januar. Er dankte allen Kostenstellenverantwortlichen in den Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariats sowie seinem Vorgänger im Amt, Sven Kunkel.
Für das Jahr 2025 beläuft sich der Gesamthaushalt der Diözese auf rund 218 Millionen Euro. Erwartet werden Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von rund 178,1 Millionen Euro. Das vielfältige Engagement der Kirche hänge „entscheidend“ von der Kirchensteuer ab, betonte Düchs. Sie mache etwa 83 Prozent der Gesamteinnahmen der Diözese aus. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage in Deutschland gehe die Hauptabteilung „Finanzen und Immobilien“ von einem Zuwachs um sieben Millionen Euro gegenüber der Planung von 2024 aus. Düchs verwies hierzu auf die Entwicklung der Kirchensteuereinnahmen seit 2016. Diese seien „weitgehend gleich geblieben, obwohl die Ausgaben stetig gestiegen sind“. Das bedeute, dass die Diözese inflationsbedingt bereits einen Rückgang der Kirchensteuerzahlungen zu verkraften habe, erklärte Düchs. Bischof Dr. Franz Jung dankte allen Katholikinnen und Katholiken für ihre Loyalität, die sich nicht zuletzt durch ihren Beitrag der Kirchensteuer ausdrücke: „Ohne Sie wäre unser Dienst für Gott, die Menschen und unsere Gesellschaft nicht möglich.“
Der Schwerpunkt der Aufwendungen liege auf dem „Dienst an den Menschen in Seelsorge und Caritas“, sagte Düchs. Für die Seelsorgerinnen und Seelsorger, die Beschäftigten in den Pastoralen Räumen und im Bischöflichen Ordinariat werden 124,7 Millionen Euro eingeplant. Das entspreche knapp 58 Prozent der gesamten Aufwendungen. Auf Zuschüsse und Zuweisungen entfallen 58,8 Millionen Euro. „Mit diesen stärken wir die Kirchenstiftungen und die kirchlichen Vereine, wie zum Beispiel die Caritas.“
Für die Planung 2025 seien die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel anhand der strategischen Handlungsfelder verteilt worden, sagte Düchs. „Wie in den Vorjahren kommt ein erheblicher Teil davon den Pastoralen Räumen zugute, also den Menschen in den Gemeinden.“ Dem Handlungsfeld „Kirche vor Ort“ würden insgesamt 39,6 Prozent der Mittel zugewiesen. In diesem Etat seien neben dem Schwerpunkt Seelsorge auch Mittel für Baumaßnahmen an den Gebäuden der Kirchenstiftungen in Höhe von 10,2 Millionen Euro vorgesehen. Für Pastoral seien sieben Prozent eingeplant, und für diözesane Jugendpastoral weitere 4,9 Prozent. 13,2 Prozent der Finanzmittel seien für die Caritas eingestellt, deren vielfältige Aufgaben von Beratungsangeboten über Hilfe für alte und pflegebedürftige Menschen bis zur Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen reichen. 3,7 Prozent der Haushaltsmittel würden für das Handlungsfeld Schule vergeben. Damit werden die kirchlichen Schulen unterhalten und betrieben, wie zum Beispiel das Vinzentinum in Würzburg oder die Theresia-Gerhardinger-Realschule in Amorbach. Für das Handlungsfeld Erwachsenenbildung, Tagungshäuser und Kultur seien 4,2 Prozent eingeplant.
Weiter werden 3,9 Millionen Euro für Materialaufwand und 1,2 Millionen Euro für Abschreibungen veranschlagt. 27,5 Millionen Euro sind für sonstige betriebliche Aufwendungen vorgesehen, beispielsweise Verwaltungs- und Veranstaltungskosten, IT-Aufwand oder Versicherungen.
Auf der Einnahmenseite rechnet die Diözese neben den Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund 178,1 Millionen Euro mit Staatsleistungen in Höhe von 8,9 Millionen Euro und sonstigen Zuschüssen, zum Beispiel für die Religionslehrer im Kirchendienst, in Höhe von 4,2 Millionen Euro. Dazu kämen Aufwandsersatz in Höhe von 20 Millionen Euro, Umsatzerlöse in Höhe von 2,1 Millionen Euro und sonstige betriebliche Einnahmen in Höhe von 800.000 Euro. Das Finanzergebnis wird mit 3,9 Millionen Euro angesetzt, darin enthalten sind Erträge aus Wertpapieren und Zinsen sowie Abschreibungen auf Finanzanlagen.
Düchs gab auch einen Ausblick auf den Katholikentag 2026 in Würzburg, und wenn dieser nicht für die aktuelle Planung relevant sei. Die Diözese unterstütze die Veranstaltung mit einem Budget von insgesamt zwei Millionen Euro. Darin enthalten seien sowohl interne Kosten wie auch ein Zuschuss an den Trägerverein des Katholikentags. Die finanzielle Beteiligung sei bereits im Jahresabschluss 2023 berücksichtigt worden.
Bischöflicher Stuhl zu Würzburg: Ausgeglichener Haushalt erwartet
Der Bischöfliche Stuhl zu Würzburg sorgt für die Altersversorgung der Priester und stattet im Bistum Würzburg die Pensionskasse für alle im Bistum inkardinierten Priester aus. Für das Jahr 2025 werde mit einem ausgeglichenen Haushalt gerechnet, sagte Ordinariatsrätin Kathrin Pfeil, ernannte Verwalterin des Bischöflichen Stuhls. Es wird mit Erträgen in Höhe von rund 16,8 Millionen Euro gerechnet. Diese setzen sich nach ein Worten von Pfeil aus Mieten und Erträgen für das Finanzvermögen zusammen. Für die Pensionskasse der Priester sind 7,5 Millionen Euro vorgesehen, für die Instandhaltung und Abschreibung der Gebäude 6,9 Millionen Euro und für Zinsen und sonstige Aufwendungen 2,3 Millionen Euro.
Pfeil gab zudem einen Ausblick auf die geplanten Baumaßnahmen des Bischöflichen Stuhls. So sollen die Dienststellen des Bischöflichen Ordinariats aus dem Balthasar-Neumann-Bau am Marmelsteiner Hof langfristig in das Kilianshaus am Kürschnerhof verlegt werden. Das Kilianshaus solle dafür saniert und dann als Dienstgebäude genutzt werden. Zudem werde der Hof Conti, das Bischofshaus am Kardinal-Döpfner-Platz, für die weitere Nutzung als Dienst- und Wohnsitz des Bischofs renoviert. Für beide Gebäude fänden derzeit Raumplanungen und Nutzungskonzepte statt, mit dem Baubeginn sei aber frühestens im Sommer 2026 zu rechnen, erklärte Pfeil. „Das Ziel ist eine langfristige und nachhaltige Nutzung.“
Weitere Informationen gibt es unter https://finanzen.bistum-wuerzburg.de.
sti (POW)
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